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Mobilität 2020 – M2

Grundlegende Fahrtechniken

Die grundlegenden Fahrtechniken sind entscheidend um einen Rollstuhl möglichst effektiv und ökonomisch nutzen zu können. Zu diesen Techniken gehört neben dem Vorwärts- und Rückwärtsfahren auch das Bremsen. Zusätzlich sind das Drehen auf der Stelle und das Kurvenfahren von elementarer Bedeutung. Um diese Techniken zu erlernen, bedarf es regelmäßiger Übung. Es ist sehr entscheidend, dass keine Ängste vor einem leichtgängigen Rollstuhl vorliegen und ein Gespür dafür, wann der Rollstuhl wie reagiert, erworben wird. Die grundlegenden Fahrtechniken entscheiden darüber wie mobil Sie sind.

Technik

Antrieb

Begonnen wird mit der korrekten Griffhaltung und dem Vorwärtsfahren. Ohne den richtigen Griff am Reifen ist es nicht möglich einen Rollstuhl korrekt zu bedienen. Durch einen gleichmäßigen Schubgriff kann der Rollstuhl nach vorne bewegt werden.

Greifen:
Nur das vordere Glied des Zeigefingers liegt unter dem Greifreifen. Alle anderen Finger bleiben zur Faust geschlossen und berühren den Greifreifen nicht (Zweifingergriff). Diese Art des Griffes wird genutzt um maximale Flexibilität im Handgelenk zu garantieren.

Start:
In der Starthaltung wird der Oberkörper nach vorne gelehnt, sodass er die obere Rückenlehne nicht mehr berührt. Die Hände greifen mit der korrekten Grifftechnik am höchsten Punkt („12 Uhr“) um den Greifreifen. Wichtig ist, dass der Oberkörper ruhig gehalten wird.

Armschub:
Um den Anschub so effektiv wie möglich zu gestalten, setzen die Hände am höchsten Punkt des Greifreifens an und werden so lange nach vorne unten geschoben, bis die Arme komplett gestreckt sind. Die Arme werden dann locker nach hinten fallen gelassen und unter dem höchsten Punkt des Greifreifens wieder nach oben geführt. Von dort beginnt die Bewegung von neuem.

Technik

Bremsen

Während der Fahrt leitet der Oberkörper den Bremsvorgang ein, indem er bewusst nach hinten an die Rückenlehne gelehnt wird. Kurz darauf greifen die Hände im Zweifingergriff den Greifreifen mit gestreckten Armen möglichst weit vorne. Die Hände werden soweit geschlossen, dass der Greifreifen durch die Reibung verlangsamt wird. Bei einem zu festen Zugreifen besteht die Gefahr, dass die Person aus dem Rollstuhl gezogen wird.

Technik

Kurven

Um eine Kurve fahren zu können muss sich ein Rad am Rollstuhl schneller oder langsamer bewegen als das andere. Dieses Ungleichgewicht zwischen den Drehgeschwindigkeiten erzeugt eine Kurvenfahrt. Der Unterschied in der Differenz entscheidet über die „Schärfe“ der Kurve. Dementsprechend entspricht das Kurvenfahren der Bremstechnik, mit dem Unterschied, dass lediglich eines der beiden Räder gebremst wird.

Technik

Rückwärtsfahren

Das Rückwärtsfahren ist die schwierigste der Basisbewegungen. Zusätzlich zu den technischen Anforderungen können sich auch die Instabilität des Rollstuhls, sowie die Gefahr des Umfallens hinderlich auf die Ausführung auswirken.

Um eine größtmögliche Stabilität beim Rückwärtsfahren zu erlangen, muss der Oberkörper, anders als beim Vorwärtsfahren, nach hinten an die Rückenlehne gelehnt werden. Dadurch verlagert sich der Körperschwerpunkt und ein kontrolliertes Antreiben des Rollstuhls wird möglich. Es wird auch weiterhin der bekannte Zweifingergriff verwendet.

Zum Antrieb greifen die Hände den Greifreifen vorne an der am weitesten entfernten Stelle, die ohne ein Vorbeugen des Oberkörpers zu erreichen ist. Beide Räder werden dann gleichmäßig durch ein Beugen der Arme nach hinten gezogen. Nach dem Scheitelpunkt der Greifreifen werden die Arme wieder gestreckt. Sobald die volle Streckung der Arme erreicht wird, pendeln die Arme locker nach vorne, wo die Bewegung von Beginn an wiederholt wird.

Das Bremsen beim Rückwärtsfahren erfordert besonders viel Konzentration, da das falsche oder zu abrupte Bremsen ein rückwärtiges Umfallen zur Folge haben kann. Zur Vorbereitung des Bremsvorgangs muss der Oberkörper so weit wie möglich nach vorne gelehnt und ggf. auf den Oberschenkeln abgelegt werden. Die Schwerpunktverlagerung verhindert das Umfallen. Die Hände greifen mit gestreckten Armen am tiefst möglichen Punkt der Greifreifen und werden langsam geschlossen, sodass der Greifreifen durch die Hände schleift und abgebremst wird.

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